Stellen Sie die richtigen Fragen

Stellen Sie die richtigen Fragen

Diese Woche möchte ich etwas ansprechen, das beim Reiten und Ausbilden sehr wichtig ist, das aber leider kaum einmal im Reitunterricht oder in Büchern und Zeitschriftenartikeln erklärt wird. Es geht dabei um Ausbildungsstrategien. Wie entscheidet man, was man mit seinem Pferd als nächstes tut? Woher weiss man, wie man eine Lektion, einen Übergang, eine Wendung, die Anlehnung, die Geschmeidigkeit des Pferdes oder irgendein anderes auftretendes Problem verbessern kann? Viele gute, erfahrene Ausbilder treffen diese Entscheidungen rein intuitiv aus dem Bauchgefühl und der Erfahrung mit vielen verschiedenen Pferden heraus. Und sie haben sehr oft recht mit ihren Entscheidungen. Allerdings läßt sich diese Art von Können leider nur sehr schwer kommunizieren und an andere weiter geben.

Den Stein polieren

Den Stein polieren

Reiten ist nicht immer nur schön. Nicht alles ist einzigartig, zauberhaft und spektakulär.

Ein Großteil unserer wichtigsten reiterlichen Arbeit ist relativ einfach - ja geradezu banal. Aber genau da liegen die eigentlichen Schätze.

Es ist die eine Sache, einem Pferd eine neue Aufgabe, eine neue Lektion oder eine neue Fähigkeit beizubringen. Auch das ist eine wichtige Arbeit, aber anfangs wird es noch viele Ecken und Kanten geben. Wenn man dem Pferd etwas Neues beibringt, bekommt man es in seiner rohen, ungeschliffenen Form. Es ist noch lange nicht "fertig", und die eigentliche Arbeit beginnt erst dann.

Inklusiver Fokus. Die richtige innere Verfassung finden.

Inklusiver Fokus. Die richtige innere Verfassung finden.

Als ich noch ein Teenager war, bin ich ganz unbeschwert auf jedes Pferd geklettert, egal wo, egal wann. Reiten war ein bisschen wie Fahrrad Fahren. Einfach aufsitzen und los. Im Laufe der Jahre hat sich das stark geändert. Mir wurde immer mehr klar, dass sowohl das Pferd als auch ich in der richtigen inneren Verfassung sein mussten, um produktiv arbeiten zu können. Sonst würde ich lieber darauf verzichten das Pferd zu reiten.

Gute Ritte, Schlechte Ritte

Gute Ritte, Schlechte Ritte

Wir haben wahrscheinlich alle schon Tage erlebt, an denen wir das Gefühl hatten, dass wir komplett vergessen haben, wie man reitet und an denen wir nichts richtig machen konnten. Ich vermute, dass wir nie ganz sicher vor solchen Erfahrungen sind, so lange wir reiten. Zum Glück werden sie jedoch immer seltener, je mehr wir lernen. - Oder vielleicht nehmen wir schlechte Ritte auch einfach nicht mehr so persönlich, weil wir wissen, dass bald auch wieder ein guter Ritt kommen wird. Genau wie wir wissen, dass nach einem guten Ritt auch wieder schwierigere auf uns warten.

Was fällt uns ein, ein Urteil zu fällen??!

Was fällt uns ein, ein Urteil zu fällen??!

Als Alois Podhajsky Direktor der Spanischen Reitschule in Wien war, bemerkte er manchmal, dass ein Zuschauer ihn bei der Morgenarbeit kritisch beäugte. Er schickte dann seinen Pferdepfleger auf die Tribüne und ließ dem Zuschauer die Nachricht übermitteln: “Dem Herrn Oberst ist es nicht entgangen, dass Sie mit seiner Arbeit nicht einverstanden sind. Er lädt Sie daher ein, ihm sein Pferd vorzureiten, da er sehr gerne von Ihnen lernen möchte, wie er es besser machen kann.” Nicht von ungefähr war niemand mutig (oder unvorsichtig) genug, den Köder zu schlucken und zu sagen: “Jetzt werde ich ihm aber mal zeigen wie’s richtig gemacht wird!” Das ist eine sehr schlaue und effektive Methode, um die Bandenexperten zum schweigen zu bringen, die glauben, dass sie so viel besser sind als die Reiter in der Bahn, die ihr Bestes tun, um ihr Pferd gut auszubilden.

Widerstände verstehen

Widerstände verstehen

Als ich im Erwachsenenalter wieder anfing zu reiten, sagte mein erstes Pferd laut und deutlich “Nein”. Er machte zwar die Dinge ganz vergnügt mit, die ihm Spaß machten, aber mein Ziel - Dressurreiten zu lernen - rief bei ihm eine wahre Welle der Empörung von epischen Dimensionen hervor. Das fühlte sich natürlich schrecklich an. Ich dachte, dass er gut behandelt wurde, und die Bitten, die ich an ihn richtete, waren nicht sehr schwierig. Warum also verbrachte er seine Zeit damit zu versuchen, mir das Leben schwer zu machen? Warum sagte er immer wieder “nein”?

Achtsamkeit - wo immer du hingehst, da bist du

Achtsamkeit - wo immer du hingehst, da bist du

Bei Achtsamkeitsübungen (wie bei Feldenkrais) müssen Sie Ihr ganzes Wesen in den Prozess einbringen. Meiner Meinung nach ist es genau das, was jeder von uns tun muss, um ein wahrer Reiter oder eine wahre Reiterin zu werden.

Ziele Setzen für Reiter

Ziele Setzen für Reiter

Frohes neues Jahr! Es ist soweit: Wir legen unsere Reitziele für 2022 fest!

Ein neues Jahr steht uns wieder einmal bevor. Ich denke, viele von Ihnen können behaupten, dass 2020 und 2021 nicht nach Plan verlaufen sind. Aber mit etwas Kreativität und Einfallsreichtum haben Sie vielleicht einen Weg gefunden, Fortschritte zu machen und zu wachsen, trotz der nicht ganz so perfekten Umstände.

Ich möchte diese zwei schwierigen Jahre nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber ich denke, es ist auch wichtig, eine Zwischenbilanz zu ziehen, was gut gelaufen ist und warum.